2017: Schwarzmann, Schultes: „Bäuerinnen in die erste Reihe!“
"Derzeit tragen in vielen politischen Mandaten, Verbänden und Vereinen noch hauptsächlich Männer die Verantwortung. Nur 6 % der Bürgermeister sind Frauen, in den Landtagen sind nur 30 Prozent der Abgeordneten weiblich. Die Gesellschaft kann es sich langfristig nicht leisten, auf die Begabungen gut ausgebildeter Frauen am Land zu verzichten", erklärten Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen in der LK Österreich und Hermann Schultes, Präsident der LK Österreich, beim Bundesbäuerinnentag 2017 in Alpbach (Tirol).
Politisches Engagement von Bäuerinnen unterstützen
"Um intakte ländliche Regionen zu sichern, brauchen wir die weilbliche Sicht der Dinge, auch in der Politik. Derzeit haben wir noch ein eklatantes Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern in der Lokalpolitik sowie in regionalen Verbänden und Vereinen. Ich bin überzeugt, dass es sich die Gesellschaft langfristig nicht leisten kann, auf die Begabungen gut ausgebildeter Frauen am Land zu verzichten. Mit der Charta für partnerschaftliche Interessenvertretung bitten wir die Männer die entsprechenden Möglichkeiten einzuräumen und die Frauen um ihre Mitarbeit", betonte Schultes.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Interessenvertretung
"Die Basis ist das gemeinsame Bewusstsein, dass Frauen und Männer zwar unterschiedliche aber gleichermaßen wertvolle Perspektiven einbringen und dass Regelungen auf Frauen und Männer verschiedene Auswirkungen haben können. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Interessenvertretung ist eine wichtige Grundvoraussetzung für eine gelingende Zukunftsgestaltung der heimischen Land- und Forstwirtschaft. Der Anteil der Bäuerinnen, die selbst nicht auf einem Hof aufgewachsen sind, ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. Hatten 1986 noch 90 Prozent der Bäuerinnen einen landwirtschaftlichen Hintergrund, so waren es bei der jüngsten Bäuerinnenbefragung (2016) nur noch 67 Prozent. Die jungen Bäuerinnen bringen mit ihrer Ausbildung und Erfahrung viel Know-how aus anderen Sparten in die bäuerliche Betriebsführung und Dörfer ein. Ihre vielfältigen fachlichen und sozialen Kompetenzen sollen neue Perspektiven eröffnen und frischen Wind in politische Entscheidungsgremien bringen“, unterstrich Schwarzmann.
Wer Verantwortung übernimmt, gestaltet aktiv Zukunft mit
„Österreichs Bäuerinnen sind gemeinschaftsorientiert, gut ausgebildet und selbstbewusst. Ihre Talente und Fähigkeiten sind von Nutzen für die gesamte Gesellschaft und daher wollen wir mit der Charta für partnerschaftliche Interessenvertretung bei den Bäuerinnen das Selbstvertrauen, die Begeisterung und Motivation für das Ehrenamt wecken. Freude an gelungenen Projekten, gemeinsame Erfolgserlebnisse und sinnerfüllte Stunden münden in nachhaltige Verantwortung, die wichtige Organisationen für ihre Weiterentwicklung brauchen. Wer Verantwortung übernimmt, gestaltet auch aktiv die eigene Zukunft. Viele Bäuerinnen beweisen bereits jetzt schon im Alltag, wie sie erfolgreich und selbstbewusst ihr Leben gestalten“, betonte Schwarzmann abschließend.