Milchmarkt Dezember
Für die Monate November und Dezember sind weitere Erzeugermilchpreissteigerungen zu verzeichnen. Diese sind dringend notwendig, um die hohen Produktionskosten zu kompensieren. Der Milchmarkt profitiert in der aktuellen Phase zudem von der saisonalen Nachfrage. Die Weihnachtsfeiertage treiben traditionell den Bedarf an Butter und Schnittkäse in die Höhe, wodurch die teilweise ohnehin geringen Lagerbestände weiter schrumpfen. Im Lebensmitteleinzelhandel ist trotz der gestiegenen Preise keine Kaufzurückhaltung spürbar, was die Absatzlage stabil hält. Zusätzlich sorgt ein schwächelnder Euro für verbesserte Exportchancen, insbesondere bei Käseprodukten, was die Preisentwicklung weiter stützt.
EU-Trends und Rohstoffpreise
Das Institut für Ernährungswirtschaft Kiel (ife) ermittelte für den November 2024 auf Basis der Notierungswerte von Butter und Magermilchpulver einen Rohstoffwert von 55,3 ct/kg Milch. Dies entspricht einem Anstieg um 1,1 ct/kg bzw. 2,0 % gegenüber dem Vormonat. Auch in der EU zeigt sich ein anhaltender Aufwärtstrend: Der Auszahlungspreis für Milch mit natürlichen Inhaltsstoffen lag im September bei 49,58 ct/kg (+2,04 ct/kg im Vergleich zu August). Für Oktober gibt es einen Anstieg auf 50,28 ct/kg.
Die Milchanlieferungen in der EU stiegen im Zeitraum von Januar bis September lediglich um 0,1 % (schaltjahrbereinigt), was auf eine weitgehend stabile Produktionsmenge hindeutet.
Die Milchanlieferungen in der EU stiegen im Zeitraum von Januar bis September lediglich um 0,1 % (schaltjahrbereinigt), was auf eine weitgehend stabile Produktionsmenge hindeutet.
Fazit
Die erhöhte Nachfrage sowohl im Inland als auch im Export, gepaart mit einer schwachen europäischen Währung, schafft eine günstige Marktposition. Dennoch bleiben Herausforderungen bestehen: Die weiterhin hohen Produktionskosten sowie die gestiegene Bürokratie in den letzten Jahren führen weiterhin zu sehr vielen Betriebsaufgaben, welche gerade aktuell wieder stark sichtbar sind. Diese Themen verlangen nach langfristigen Strategien, um die Wettbewerbsfähigkeit, Rentabilität und Attraktivität des Sektors nachhaltig zu sichern.
