Saisonauftakt für Wiener Gemüse: Regionaler geht’s nicht!

“Wiener Gemüse ist ein Paradebeispiel dafür, wie regional produzierte Lebensmittel zur Versorgungssicherheit, zur Nachhaltigkeit und zur Lebensqualität in unseren Städten beiträgt. Wer in Wien zu regionalem Gemüse greift, trifft eine bewusste Entscheidung für Frische und Qualität, für kurze Transportwege und für den Erhalt einer vielfältigen Landwirtschaft direkt vor unserer Haustür“, so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zum Start der Erntesaison und unterstreicht damit die Bedeutung des heimischen Gemüseanbaus. Und da hat Wien wirklich viel zu bieten. Die Stadt weist beim Gemüse einen Selbstversorgungsgrad von 28% auf, also fast ein Drittel des Gemüses das die Wiener:innen essen, wächst innerhalb der Stadtgrenzen. Die Gemüseproduktion in Wien erreichte im Jahr 2024 insgesamt beeindruckende 57.045 t. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Gurken, Paradeiser, Melanzani, Paprika und Salaten.
Wiener Gemüse ist unschlagbar
Zudem entsteht durch den Wiener Gemüseanbau eine beachtliche Wertschöpfung, die zu 100% in der Region verbleibt. So wurde durch die Erzeugnisse des Wiener Gemüse- und Gartenbaus im Jahr 2023 ein Produktionswert von 89,73 Mio. Euro erreicht, wobei 77,78 Mio. Euro allein auf Frischgemüse entfielen. “Diese Zahlen sind umso bemerkenswerter, als die Wiener Stadtlandwirtschaft unter speziellen Bedingungen stattfindet und mit besonderen Herausforderungen konfrontiert ist“, erläutert der Präsident der Landwirtschaftskammer Wien, Norbert Walter: “Dazu gehören neben Flächen-Konkurrenz durch den steigenden Bebauungsdruck auch die hohen Energiekosten im geschützten Anbau unter Glas, der Personalmangel und der Klimawandel. Umso wichtiger ist es, mit Initiativen wie der Dachmarke ‘Stadternte Wien‘ den Wiener Gemüseanbau zu fördern und zu unterstützen, denn Eines ist klar: In Sachen Versorgungssicherheit, kurze Transportwege und damit Frische und Nachhaltigkeit ist das Wiener Gemüse einfach unschlagbar.“
Die Entscheidung trifft der Konsument
Dass Lebensmittel, die vor Ort produziert und konsumiert werden, einen geringeren ökologischen Fußabdruck hinterlassen, als solche, die erst nach einer Weltreise auf den Teller kommen, liegt auf der Hand - und dass diese besser schmecken ebenso. “Wir produzieren frische und hervorragende Qualität,“ erklärt die Wiener Landesbäuerin, Anneliese Schippani, die selbst Gemüsegärtnerin in Simmering ist, “aber die Entscheidung für nachhaltigen, regionalen Genuss trifft jede Konsumentin und jeder Konsument beim täglichen Lebensmitteleinkauf“.
Lebensmittel machen Schule
Als Obfrau des Ländlichen Fortbildungsinstituts Wien (LFI) fällt auch das Projekt “Schule am Bauernhof“ in ihre Zuständigkeit und es ist ihr ein besonderes Anliegen, schon bei Kindern ein Bewusstsein für gesunde Ernährung zu schaffen und ihnen einen wertschätzenden und sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln zu vermitteln. Im Jahr 2025 gibt es in Wien dreizehn Schule-am-Bauernhof-Betriebe mit 33 qualifizierten durchführenden Personen und einem vielfältigen Angebot an Programmen wie etwa “Schwein gehabt - Das Stadtschwein am Biohof Maurer“, “Vom Korn zum Brot“ oder “Gemüse in der Gärtnerei“. Allen gemeinsam ist der Ansatz die Kinder und Jugendlichen aktiv in landwirtschaftliche Tätigkeiten, wie Aussaat & Ernte von Gemüse oder Getreide, Brotbacken, Imkerei etc. einzubinden.