Der begehrte Titel “Bauernhof des Jahres 2025“ geht an Daniela, Helmut und Philipp (Sohn) Augustin aus Unterauersbach/Gnas (Südoststeiermark) - sie beeindruckten beim Publikumsvoting mit ihren auf Stroh gehaltenen Schweinen und mit völliger Transparenz. Platz 2 geht an den hochdekorierten Pferdehof und Noriker-Züchter Wolfgang Friedl aus Garrach/Gutenberg (Weiz). Platz 3 erreichten Johannes und Karin Cornides, die in Landl (Liezen) auf klimafitte Wälder setzen und erfolgreiche Rinderzüchter sind.
Ihre 240 Schweine halten Daniela, Helmut und Philipp Augustin auf Stroh auf ihren traditionsreichen Bauernhof in Unterauersbach bei Gnas. Gleichzeitig begeistern sie ihre Kund:innen mit ihren mehr als 300 auf dem Hof selbst hergestellten Tierwohl-Produkten. Und weil die Nachfrage ständig wächst, stehen die nächsten Innovationen und Investitionen bereits vor der Tür. Großgeschrieben ist bei Familie Augustin auch der Dialog mit der Bevölkerung: “Unsere Türen sind weit offen, jeder kann sich von unserer Tierhaltung überzeugen und die Verarbeitungsräume besichtigen - alle sind herzlich nicht nur zum ‘Wuggerl-Schauen´ eingeladen.“ Den Siegern des Wettbewerbs “Bauernhof des Jahres“ sowie allen 23 Kandidaten des Wettbewerbs “Bauernhof des Jahres“ gratulieren Präsident Andreas Steinegger, Vizepräsidentin Maria Pein und Kammerdirektor Werner Brugner: “Sie sind überzeugende Botschafterinnen und Botschafter für die heimische Land- und Forstwirtschaft und für regionale Lebensmittel.“
Familienbetrieb Augustin und ihre Tierwohl-Lebensmittel haben große Strahlkraft
Junior Philipp Augustin, der auch ein exzellenter Koch ist, führt jährlich mehr als 500 Interessierte durch den landwirtschaftlichen Betrieb sowie durch die Herstellungsräume der Tierwohl-Lebensmittel und steht dabei gerne Rede und Antwort. „So ist die stressfreie Schlachtung am Hof schon seit dem EU-Beitritt vor 30 Jahren eine Selbstverständlichkeit“, betont Helmut Augustin. Besonders stolz ist die ganze Familie auf ihre auf Stroh gehaltenen glücklichen Schweine, die auch einen großen Auslauf haben. Außergewöhnliche Strahlkraft haben ihre mehr als 300 am Hof veredelten Tierwohl-Lebensmittel. Daniela Augustin: “Ausgesprochene Renner sind das große Angebot an Wurstwaren, die köstlichen Leberaufstriche im Glas sowie die Bratwürste und Selchwaren.“ Ein Geheimtipp, so die tüchtige Bäuerin, ist auch “unsere traditionelle Klachelsuppe“. Angeboten werden die Tierwohl-Lebensmittel direkt im Hofladen in Unterauersbach sowie im Bauernladen in Halbenrain, der ebenfalls von Familie Augustin betrieben wird. Weiters bei zahlreichen Wiederverkäufern wie regionalen Spar-Märkten, Buschenschänken, Gastrobetrieben und Bauernläden.
Fine Dining: Innovationen und ständiger Blick nach vorne
Was sich einfach anhört, ist harte Arbeit, doch dies ist für Familie Augustin Teil ihrer DNA. Und genau deshalb steht in den kommenden 1,5 Jahren die nächste Innovation mit einer größeren Investition an. Junior Philipp Augustin, der sich aktuell noch dem Catering verschrieben hat, verrät, dass es in Richtung Gastronomie geht. Jeweils in den Sommermonaten will er eine kleine Gästeschar im Freien mit Tierwohl-Köstlichkeiten bekochen, die gleichzeitig die Natur und das Grunzen der Schweine genießen werden. Zudem werden im neuen Gastrobereich auch ein Bauernladen eröffnet und die Verarbeitungsräume vergrößert.
Platz 2: Wolfgang Friedl aus Garrach bei Gutenberg hat aus seiner Leidenschaft ein betriebliches Standbein gemacht - er ist erfolgreicher Noriker-Züchter
“Sie sind charakterstark und gutmütig - einfach wunderbare Tiere“, schwärmt Wolfgang Friedl von seinen Norikern. Die besondere Liebe zu seinen 19 Norikern, davon fünf Fohlen, ist wohl die Basis dafür, dass er bei den Wettbewerben immer wieder Spitzenplätze holt. Seine vierjährige July ist ein großes Aushängeschild des Nebenerwerbsbauern, der den elterlichen Hof 2019 übernommen und von Milchwirtschaft auf Pferdezucht umgestellt hat. Mit July holte er sich bereits 2021 beim Fohlen-Championat den Bundesreservesieg, 2024 den Landessieg bei der Landeseliten-Stutenschau und bei der Bundesjungstuten-Schau holte die jetzt vierjährige July für seinen Züchter den begehrten Bundessieger-Titel der Dreijährigen. Die Noriker werden für Kutschenfahrten etwa bei Hochzeiten und anderen Festen eingesetzt, hergestellt werden aus Stutenmilch auch Kosmetik-Produkte wie Seifen, Haut- und Gesichtscremen, Shampoos und Duschbäder direkt ab Hof. Wolfgang Friedl betreibt auch eine Deckstation. Sein Ziel: gutmütige, leistungsbereite, starke und qualitätsvolle Pferde zu züchten.
Platz 3. Johannes und Karin Cornides, vulgo Koasa, setzen auf klimafitte Forstwirtschaft und Rinderzucht
“Mit der Zeit gehen, vorausdenken, viel probieren und investieren - die Zukunft vor Augen haben“, das sind die Grundsätze von Johannes und Karin Cornides. Vor mehr als 20 Jahren haben sie den Koasa-Hof übernommen und ihm eine neue Stoßrichtung verpasst. Von der Milchwirtschaft wurde auf Kalbinnen-Aufzucht umgestellt und mit seinen Zuchtstieren hat er sich weit über die Grenzen Österreich wie zum Beispiel in Irland, Kroatien, Südtirol, Italien und Norwegen hinaus einen Namen gemacht. Ebenso wie in der Forstwirtschaft, wo es der 55-Jährige schaffte, “aus der Not eine Tugend zu machen“. “Sturmschäden und Borkenkäfer haben unseren Wald mit einem Fichtenanteil von mehr als 90% auf weite Strecken vernichtet. Ich habe rasch gesehen, dass es mit der Fichte nicht weitergeht und deshalb rund 15 verschiedene Baumarten probiert“, erzählt der passionierte Forstwirt. Ein goldrichtiger Schritt, wie sich zehn Jahre später zu zeigen begann: “Vor allem Eichen und Lärchen gedeihen prächtig. Für einen gesunden, klimafitten Wald braucht es einfach die Vielfalt. Je bunter der Wald gestaltet ist, umso besser. Man muss das Risiko vor Sturm, Schneebruch und Rehbiss so weit wie möglich streuen.“ Dieses frühe Erkennen und Handeln zeigt heute also überaus erfreuliche Ergebnisse, weshalb Cornides seinen Wald auch immer wieder für Praxiskurse zur Verfügung stellt. Auf seinen Betrieb ist der Funke bereits gesprungen, Sohn Julian fühlt sich vor allem im Wald sehr zuhause.
Zahlen und Fakten
Zwischen 14. Jänner und 14. Februar fand die Wahl zum Bauernhof des Jahres 2025 statt. Insgesamt wurden 94.050 Stimmen abgegeben, davon 24.395 Unterschriften-Stimmen und 69.655 Online-Stimmen. Daniela, Helmut und Philipp Augustin holten sich unglaubliche 34.346 Stimmen. 25.671 Stimmen bekam der Zweitplatzierte Wolfgang Friedl. Johannes und Karin Cornides erzielten insgesamt 14.173 Stimmen. Der Wettbewerb “Bauernhof des Jahres“ wird als Publikumsvoting geführt. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb von der Landwirtschaftskammer Steiermark und der Fachzeitung Landwirtschaftliche Mitteilungen. Insgesamt stellten sich 23 land- und forstwirtschaftliche diesem Bewerb.