Was kann Wasserstoff als Stromspeicher für Bauernhöfe?
Kann Wasserstoff den hohen
Erwartungen gerecht werden? Welche Rolle spielt er
für einen energieautarken Bauernhof?
Wasserstoff ist in Österreich kein neuartiger Energieträger, er kommt bereits in vielen Industriezweigen zum Einsatz. Allerdings basiert dieser auf fossilen Energien, meist Erdgas. Zukunftstauglicher, emissionsfreier Wasserstoff kann durch erneuerbare Energien hergestellt werden und hat dadurch großes Potenzial in einem klimaneutralen Energiesystem. Dafür gibt es viele Strategien, Studien und Ankündigungen, aber noch kaum tatsächlich produzierten, emissionsfreien Wasserstoff.
Wasserstoff ist in Österreich kein neuartiger Energieträger, er kommt bereits in vielen Industriezweigen zum Einsatz. Allerdings basiert dieser auf fossilen Energien, meist Erdgas. Zukunftstauglicher, emissionsfreier Wasserstoff kann durch erneuerbare Energien hergestellt werden und hat dadurch großes Potenzial in einem klimaneutralen Energiesystem. Dafür gibt es viele Strategien, Studien und Ankündigungen, aber noch kaum tatsächlich produzierten, emissionsfreien Wasserstoff.
Grüner Wasserstoff
Reiner Wasserstoff kommt in
der Natur kaum vor, es gibt
aber unterschiedliche Verfahren
zur Herstellung. Bei der
Herstellung durch Elektrolyse
mit erneuerbarem Strom aus
PV, Wasser-, Windkraft oder
Dampfreformierung mit Biogas
spricht man von grünem
Wasserstoff.
"Grüner Wasserstoff" ist klimaneutral.
"Grüner Wasserstoff" ist klimaneutral.
Energieautarke Höfe
Wasserstoff könnte eine wichtige
Technologie am energieautarken
Bauernhof der Zukunft sein. Grüner Wasserstoff
könnte Erdgas bei der Produktion
von Ammoniak ersetzen,
das für Düngemittel wichtig
ist. Für landwirtschaftliche
Nutzfahrzeuge, wie Traktoren,
gibt es Ansätze für mit Wasserstoff
betriebene Brennstoffzellen.
Allerdings wird an Wasserstoff-
Traktoren erst geforscht,
es gibt noch keine kommerzielle
Anwendung.
Für Fahrten in der Stadt oder mit dem Hoftrac wird sich Elektromobilität aufgrund des hohen Wirkungsgrads durchsetzen.
Für die Energieversorgung am Betrieb bieten auf Höfen große Dachflächen oder Agri-PV Potenzial für Photovoltaik-Anlagen. Der Überschussstrom kann durch Elektrolyse für die Wintermonate als Wasserstoff gespeichert und über eine Brennstoffzelle rückverstromt werden. So können Überschüsse der Sonnenstromerzeugung im Sommer auch für den Stromverbrauch im Winter eingesetzt werden.
Für Fahrten in der Stadt oder mit dem Hoftrac wird sich Elektromobilität aufgrund des hohen Wirkungsgrads durchsetzen.
Für die Energieversorgung am Betrieb bieten auf Höfen große Dachflächen oder Agri-PV Potenzial für Photovoltaik-Anlagen. Der Überschussstrom kann durch Elektrolyse für die Wintermonate als Wasserstoff gespeichert und über eine Brennstoffzelle rückverstromt werden. So können Überschüsse der Sonnenstromerzeugung im Sommer auch für den Stromverbrauch im Winter eingesetzt werden.
Verlust von Energie
Hier kommt es zu Wirkungsgradverlusten
bei der Produktion
von Wasserstoff und wiederum
bei der Rückverstromung
durch die Brennstoffzelle. Insgesamt
kann ein Wirkungsgrad
von 40 - 60% erreicht
werden, wenn auch die
entstehende Abwärme genutzt
wird. Ansonsten ist der Wirkungsgrad
niedriger. Wird also
aus Wasserstoff später wieder
Strom gemacht, wird etwa die
doppelte ursprüngliche Energiemenge
benötigt. Wenn
für die Produktion allerdings
Überschussstrom genutzt wird,
der nicht ins Netz eingespeist
werden kann und ansonsten
verloren geht, "gewinnt" man
Energie dadurch, dass sie speicherfähig
gemacht wird.
Zum Vergleich: Der elektrische Wirkungsgrad eines Batteriespeichers liegt bei rund 90%.
Zum Vergleich: Der elektrische Wirkungsgrad eines Batteriespeichers liegt bei rund 90%.
Wirtschaftlichkeit
Die Kosten für die Produktion
und Speicherung von Wasserstoff,
aktuell meist in Druckspeichern,
sind stark abhängig
von den Kosten für den
Elektrolyseur und den Strombezugspreis.
Für den Elektrolyseur sind hohe Investitionskosten
notwendig. Bei niedrigen
Strombezugskosten sind
Wasserstoffgestehungskosten
von 5 Euro je Kilo möglich.
Bei aktuell hohen Strompreisen
liegen die Kosten bei 15 -
20 Euro je kg. Wird eigener
Überschussstrom genutzt, sind
die Kosten entsprechend niedriger.
Ein Kilo Wasserstoff wiederum
liefert bei späterer Rückverstromung
einen Energiegehalt
von 21 kWh, womit man
rund eineinhalb Stunden Gülle
mixen oder etwa vier Stunden
Futter mahlen kann.
Bei der Bewertung der Wirtschaftlichkeit stellt sich immer die Frage der Kosten für die Alternative. Da die Preise am Energiemarkt aktuell hoch sind, wird Wasserstoff verhältnismäßig wirtschaftlicher. Dennoch ist der breite Einsatz erst mittel- bis langfristig zu erwarten. Die zukünftigen Kosten sind schwierig abschätzbar. In den nächsten Jahren wird noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit geleistet. Eine vielversprechende Technologie, die aber noch nicht rentabel und ausgereift ist.
Bei der Bewertung der Wirtschaftlichkeit stellt sich immer die Frage der Kosten für die Alternative. Da die Preise am Energiemarkt aktuell hoch sind, wird Wasserstoff verhältnismäßig wirtschaftlicher. Dennoch ist der breite Einsatz erst mittel- bis langfristig zu erwarten. Die zukünftigen Kosten sind schwierig abschätzbar. In den nächsten Jahren wird noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit geleistet. Eine vielversprechende Technologie, die aber noch nicht rentabel und ausgereift ist.
Wirkungsgrade*
Batteriespeicher: 90%
Wasserstoffspeicher: 40 - 60%
Elektroauto: 65 - 75%
Brennstoffzellenfahrzeug: 30%
Benzinauto: 25 - 35%
*Verhältnis von genutzter zu zugeführter Energie
Wasserstoffspeicher: 40 - 60%
Elektroauto: 65 - 75%
Brennstoffzellenfahrzeug: 30%
Benzinauto: 25 - 35%
*Verhältnis von genutzter zu zugeführter Energie