Wärme aus bäuerlichem Gemeinschaftsprojekt
Was waren die Hauptgründe für die Errichtung des Biomasse-Heizwerks im Jahr 2019?
AUGUST STEINBAUER:
Zuerst stand die Eigenversorgung unserer Betriebe im Fokus. In Gesprächen mit vielen Nachbarn kam jedoch die Idee, eine gemeinschaftliche Anlage für das Dorf zu errichten und die hohen Investitionskosten für Einzelne zu minimieren. Unser Grundsatz lautet "aus der Region - für die Region". Darauf achten wir auch bei der Verarbeitung des Hackgutes, welches ausschließlich von den Betreibern und Abnehmern aus dem Dorf stammt.
Zuerst stand die Eigenversorgung unserer Betriebe im Fokus. In Gesprächen mit vielen Nachbarn kam jedoch die Idee, eine gemeinschaftliche Anlage für das Dorf zu errichten und die hohen Investitionskosten für Einzelne zu minimieren. Unser Grundsatz lautet "aus der Region - für die Region". Darauf achten wir auch bei der Verarbeitung des Hackgutes, welches ausschließlich von den Betreibern und Abnehmern aus dem Dorf stammt.
Welche Vorteile brachte der Zusammenschluss?
JOHANN EDEGGER JUNIOR:
Der bäuerliche Zusammenhalt im Dorf besteht schon seit mehreren Jahrzehnten und daraus entstand das Vertrauen, dass wir das Projekt gemeinschaftlich umsetzen konnten. Durch den Zusammenschluss konnten wir das Heizwerk wirtschaftlich realisieren und gleichzeitig unsere regionale Wertschöpfung stärken.
Der bäuerliche Zusammenhalt im Dorf besteht schon seit mehreren Jahrzehnten und daraus entstand das Vertrauen, dass wir das Projekt gemeinschaftlich umsetzen konnten. Durch den Zusammenschluss konnten wir das Heizwerk wirtschaftlich realisieren und gleichzeitig unsere regionale Wertschöpfung stärken.
Welche Überlegungen standen bei der Planung und Konzeption im Vordergrund?
STEINBAUER:
Die wichtigste Herausforderung war es, genügend Abnehmer:innen zu gewinnen. Es war schwierig, den Abnehmer:innen im Voraus einen genauen Preis zu nennen, da die Kosten schwer abzuschätzen waren. Außerdem mussten wir den Standort des Heizwerks sorgfältig wählen: Einerseits sollte es etwas außerhalb des Dorfs liegen, andererseits wollten wir die Leitung so kurz wie möglich halten, um Wärmeverluste und Kosten zu minimieren. Generell war es nicht einfach, die Kosten so zu gestalten, dass das Projekt sowohl für uns Betreiber als auch für die Abnehmer:innen rentabel ist.
Die wichtigste Herausforderung war es, genügend Abnehmer:innen zu gewinnen. Es war schwierig, den Abnehmer:innen im Voraus einen genauen Preis zu nennen, da die Kosten schwer abzuschätzen waren. Außerdem mussten wir den Standort des Heizwerks sorgfältig wählen: Einerseits sollte es etwas außerhalb des Dorfs liegen, andererseits wollten wir die Leitung so kurz wie möglich halten, um Wärmeverluste und Kosten zu minimieren. Generell war es nicht einfach, die Kosten so zu gestalten, dass das Projekt sowohl für uns Betreiber als auch für die Abnehmer:innen rentabel ist.
Was ist Ihr Fazit nach den ersten Betriebsjahren?
EDEGGER:
Wir sind sehr zufrieden. Im Dorf herrscht eine durchwegs positive Stimmung gegenüber dem Heizwerk. Die Abnehmer:innen schätzen vor allem den Komfort und die einfache Wärmeversorgung, ohne sich um den Betrieb einer eigenen Heizung kümmern zu müssen.
Wir sind sehr zufrieden. Im Dorf herrscht eine durchwegs positive Stimmung gegenüber dem Heizwerk. Die Abnehmer:innen schätzen vor allem den Komfort und die einfache Wärmeversorgung, ohne sich um den Betrieb einer eigenen Heizung kümmern zu müssen.
Was geben Sie anderen mit, die so ein Projekt planen?
STEINBAUER:
Es ist wichtig, sofort zu handeln, wenn die Stimmung im Ort positiv ist - nicht zu lange warten. Entscheidend ist die Wahl der richtigen Partner und alle Vereinbarungen im Vorfeld zu fixieren. Wir denken jetzt über die Einbindung von Photovoltaik oder Solarthermie nach.
Es ist wichtig, sofort zu handeln, wenn die Stimmung im Ort positiv ist - nicht zu lange warten. Entscheidend ist die Wahl der richtigen Partner und alle Vereinbarungen im Vorfeld zu fixieren. Wir denken jetzt über die Einbindung von Photovoltaik oder Solarthermie nach.
Expertentipps bei der Umsetzung von Biomasse-Nahwärme
Wärmebedarf planen.
Ein erfolgreiches Biomasse-Nahwärmeprojekt beginnt mit einer genauen Erhebung des Wärmebedarfs. Die Energieverbräuche potenzieller Abnehmer:innen müssen erfasst werden und dienen als Grundlage für die technisch-wirtschaftliche Konzeption des Projekts.
Effizientes Leitungsnetz.
Die Leitungen sollten nicht zu lang und müssen richtig dimensioniert sein, um unnötige Wärmeverluste und hohe Baukosten zu vermeiden. Doppelrohrsysteme können die Effizienz weiter steigern.
Rechtliches.
Die gesetzlichen Bestimmungen für den Betrieb müssen genau geprüft werden, um etwaige Fallstricke zu vermeiden. Die Einnahmen aus dem Wärmeverkauf müssen erfasst werden und auch sozialversicherungsrechtliche Fragen sind zu klären.
Förderungen und Verträge.
Die Finanzierung wird durch Förderungen für Betreiber und Kund:innen erleichtert. Ein Wärmeliefervertrag sichert die Zusammenarbeit zwischen Betreibern und Wärmeabnehmer:innen langfristig ab.
Herunterladen.
Kostenlose Broschüre zum Thema auf stmk. lko.at/energie
Ein erfolgreiches Biomasse-Nahwärmeprojekt beginnt mit einer genauen Erhebung des Wärmebedarfs. Die Energieverbräuche potenzieller Abnehmer:innen müssen erfasst werden und dienen als Grundlage für die technisch-wirtschaftliche Konzeption des Projekts.
Effizientes Leitungsnetz.
Die Leitungen sollten nicht zu lang und müssen richtig dimensioniert sein, um unnötige Wärmeverluste und hohe Baukosten zu vermeiden. Doppelrohrsysteme können die Effizienz weiter steigern.
Rechtliches.
Die gesetzlichen Bestimmungen für den Betrieb müssen genau geprüft werden, um etwaige Fallstricke zu vermeiden. Die Einnahmen aus dem Wärmeverkauf müssen erfasst werden und auch sozialversicherungsrechtliche Fragen sind zu klären.
Förderungen und Verträge.
Die Finanzierung wird durch Förderungen für Betreiber und Kund:innen erleichtert. Ein Wärmeliefervertrag sichert die Zusammenarbeit zwischen Betreibern und Wärmeabnehmer:innen langfristig ab.
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