So bringen Sie den alten Düngerstreuer wieder auf Vordermann
Obwohl der Mineraldüngerstreuer nicht zu den teuersten Geräten am Hof zählt, ist seine Wartung und seine volle Funktionsfähigkeit wichtig für den Betriebserfolg.
Einfüllsiebe nachschweißen
Das löchrige Einfüllsieb kann Düngerklumpen nicht mehr zuverlässig vom Rührwerk und vom Dosierschieber fernhalten. Hier gehört mit Resten von Streckmetall ausgeschweißt.
Behälter entrosten
Der aggressive Dünger setzt dem Behälter besonders an den Schweißnähten, Kanten und Ecken zu. Feinster Düngerstaub bleibt in versteckten Winkeln auch nach gründlicher Reinigung haften und bietet hier der Korrosion wegen dem behinderten Abtrocknen eine günstige Angriffsfläche. Das Entrosten mit einem Sandstrahlgerät wäre natürlich die schnellste und sicherste Methode. Eine Alternative zu einem professionellen Sandstrahlgerät kann eine Nassstrahldüse für den Hochdruckreiniger bieten.
Meistens geht man aber mit herkömmlichen Schleifmitteln, wie Fächer-, Schrupp- und Schleifscheiben, Drahtbürsten, Schmirgelpapier oder Zopfbürsten an die teils zeitraubende Schleifarbeit heran – Bilder auf Seite 45 oben links und in der Mitte.
Hochwertige Lackschicht aufbringen
Nach dem satten und zweimaligen Aufbringen der Rostschutzfarbe ist auf einen qualitativ hochwertigen Decklack zu achten – Bild Seite 45 oben rechts. Ein einfacher Kunstharzlack ist den aggressiven Düngemitteln nicht gewachsen. Hier sollte zumindest ein Härterlack zur Erreichung einer höheren Oberflächenhärte eingesetzt werden. Besser, man vertraut gleich auf Produkte mit Autolackqualität und verarbeitet Zwei-Komponenten Polyurethan Lacke (2K-PU Lacke). Hierbei ist der Lack mit dem Härter im Verhältnis 4:1 anzurühren. Vorher ist zweikomponentiger Haftgrund auf Epoxidharz-Basis mit Rost passivierenden Eigenschaften aufzubringen. Die porenfreie Oberfläche ist durch Streichen, Rollen oder Spritzen aufzubringen.
Getriebereparatur durchführen
Beim Wurfscheibengetriebe verläuft der mechanische Antrieb über die Gelenkwelle auf das Mittelgetriebe und mittels Halbwellen auf die beiden Wurfscheibengetriebe. In jedem Getriebe erfolgt die 90 Grad Kraftumlenkung über Kegelradgetriebe. Die zweigeteilten Getriebegehäuse sind einfach zu öffnen und Ersatzteile – wie Kegelräder und Wälzlager – einfach zu tauschen. Nach dem Einbau ist Getriebeöl bis zur Niveauschraube einzufüllen.
Verkehrssicherheit herstellen
Bei dem Düngerstreuer wurde die Beleuchtung nachträglich ergänzt. Zusätzlich gehören noch außen die rot-weiß schraffierten Warnmarkierungen und die roten Reflektoren montiert. Die Verwendung von Edelstahlschrauben ist ratsam, ansonsten sind die in den Behälter ragenden Schrauben und Muttern mit Silikon gut abzuisolieren.
Schmutzfänger erneuern
Der Schmutzfänger kann seine Aufgabe nicht mehr erfüllen. Der Traktorhinterreifen schleudert Schmutz in die Verteil- und Dosierorgane. Eine hier fehlende, aber ratsame Abdeckplane würde nicht nur den Dünger vor Feuchtigkeit schützen, sondern auch aufgeworfene Erdkluten vom Behälter fernhalten.
Bürstensaum erneuern
Der Bürstensaum kann seine Funktion nicht mehr erfüllen. Die Düngerkörner werden nicht mehr in die Schaufel eingestrichen und verirren sich als Querschläger im Feld.
Abstandsanzeige montieren
Im Feld ist ein exakter Abstand der Wurfscheiben zum Ackerboden als Zielfläche einzuhalten. Das im weichen Ackerboden auftretende Problem: Der Traktor sinkt aufgrund der hohen Hinterachslast bei vollgefülltem Streuer tief ein und die zuvor eingestellte Hubhöhe ist bei weitem zu gering. Abhilfe: Die am Ackerboden dahin schleifende Kette zeigt die korrekte Hubhöhe an.
Pendel montieren
Ein am Anbaurahmen montiertes Pendel zeigt die lotrechte Stellung des Düngerstreuers an. Ein irrtümlich geneigter Streuer hat auf die damit verfälschte Streubreite den größten Einfluss. Das bei einer Spätdüngung notwendige Ankippen des Düngerstreuers nach vorne kann durch weitere Markierungen einfach kontrolliert werden.
Dosierschieber justieren
Hier dient ein zwölf Millimeter Spiralbohrer, um den Justierschieber auf beiden Seiten exakt zu justieren. Im Laufe der Zeit arbeiten sich Gelenke und Lager aus, der Dosierschieber verstellt sich. In der Bedienungsanleitung ist nachzulesen, auf welchen Anzeigewert bei Verwendung des Prüfmittels auf der Dosierskala zu korrigieren ist.