LK-Silageprojekt 2024 - Ergebnisse
OÖ ganz vorne dabei
Grassilagen
Beim 1. Aufwuchs gingen alle drei Topplatzierungen an oberösterreichische Silagen. Die Energiegehalte dieser Silagen lagen mit 6,62, 6,47 und 6,54 MJ NEL auf einem Energieniveau, das man eigentlich von Maissilagen erwartet. Auch die Rohproteingehalte waren sehr hoch mit 176, 182 bzw. 189 g/kg TM. Alle Silagen wurden sehr trocken siliert. DIe Silagen sind mittlerweile auch schon verfüttert. Die Betriebe berichteten von einer sehr guten Futteraufnahme und ansprechenden Milchleistungen.
Bei den Energiesilagen wurde ein hervorragender 2. Platz erreicht. Der Energiegehalt der Siegersilage lag bei unglaublichen 7,11 MJ NEL, die zweitplatzierte Silage aus Oberösterreich mit 6,70 MJ NEL auch auf einem extrem hohen Niveau. Solch hohe Energiegehalte müssen natürlich in der Rationsgestaltung beachtet werden. Die Kraftfuttermengen können und sollen klarerweise angepasst und durchwegs gesenkt werden. Kosten können somit eingespart und die Tiergesundheit gefördert werden.
Maissilagen
Die Energiegehalte der Siegersilagen kratzen alle an der 7,00 MJ NEL Marke. Dieses Niveau wurde von der drittplatzierten Silage auch erreicht, was einem Energiegehalt von 11,66 MJ ME entspricht. Ein Energiegehalt, der auch in Rindermastbetrieben alles andere als alltäglich ist. Im Gegenzug gehen bei den Maissilagen die Rohproteingehalte von Jahr zu Jahr zurück und liegen durchgehend unter 70g/kg TM.
Erkenntnisse aus dem Projekt 2024
- Aufgrund des frühen Schnittzeitpunktes waren die Grassilagen des 1. Aufwuchses heuer mit 6,34 MJ NEL bzw. 10,52 MJ ME besonders energiereich und arm an Struktur (406 g NDF/kg TM).
- Die Gehalte an Rohprotein waren mit 152 g/kg TM durchwegs höher als in den Jahren davor.
- Die Gärqualität ist mit durchschnittlich 8,2 g Buttersäure immer noch nicht optimal.
Der 2. Aufwuchs liegt im Schnitt bei 7,9 g nur geringfügig besser, der 3. und alle anderen Folgeaufwüchse mit 4,6 g deutlich besser, jedoch immer noch über den maximal erwünschten 3g/kg TM. - Bereits 28 Prozent der Silagen wurden mit bodennaher Gülledüngung versorgt. 24 Prozent gaben auch mineralischen N-Dünger.
- Zwei Prozent der Silagen wiesen einen ertragswirksamen Schwefelmangel aus, 16 Prozent einen latenten Mangel.
- 1,8 g Schwefel/kg TM sollten auch bei rohproteinschwachen Grassilagen nicht unterschritten werden.
- Sulfat haltige S-Dünger erreichten eine bessere Wirkung als elementarer Schwefel.
- Ein Drittel der Silagen wurden mit Siliermitteln versetzt wobei Milchsäurebakterien besser wirkten als Säuren.
- Maissorten mit hohen Reifezahlen werden stärker eingesetzt. Auf 500 m Seehöhe wurden 2020 durchschnittlich Maissilagen mit RZ 272 angebaut, 2024 liegt die RZ bei 298.
- Der optimale Silierzeitpunkt liegt zwischen 32 und 38 Prozent TM. Der durchschnittliche TM-Gehalt aller untersuchten Maissilagen lag 2024 bei 390 g.
- Über 38 Prozent TM sind keine großen Qualitätssteigerungen möglich und die Verdaulichkeit der NDF sinkt.
- Der durchschnittliche Energiegehalt lag bei 6,60 MJ NEL bzw. 11,0 MJ ME auf einem sehr hohen Niveau.
- Der Fasergehalt lag bei 354 g NDF/kg TM niedriger als in den allgemeinen Proben aus Rosenau.
- Die Gärqualität ist bei Maissilagen durchwegs sehr gut, die Buttersäurewerte lagen bei 0,4 g/kg TM aufe einem erwünschten Niveau.
- Steigende Silokubaturen bringen mehr Risiko bei Verdichtung und Entnahme.
- 50 Prozent der Betriebe setzen Siliermittel ein.
- Durch höhere Gehalte an Essigsäure und Propandiol wird eine verbesserte aerobe Stabilität erreicht.
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