Hilfreiche Methoden gegen Giersch und Wiesenkümmel
Der Wiesenkümmel (Carum carvil) und der Giersch (Aegopodium podagraria) zählen bei höheren Anteilen zu den hartnäckigsten Doldenblütlern im Grünland und sind nur schwer zurückzudrängen. In höheren Lagen ist der Wiesenkümmel häufig auf Zweischnittwiesen anzutreffen, weniger hingegen auf Mehrschnittwiesen im Flachland. Da er tritt- und walzfest ist, findet man ihn auch auf Weiden. Geringe Anteile werden im jüngeren Zustand noch vom Vieh gefressen, ab der Blüte wird er jedoch gänzlich verschmäht.
Eindämmung durch frühen Schnitt
Durch wiederholten Frühschnitt kann der zweijährige Wiesenkümmel noch vor der Samenreife bekämpft werden. Auf Weideflächen schränkt man den Unkrautbewuchs durch stetiges Nachmähen ein. Wichtig ist vor allem ein früher Schnitt beim zweiten Aufwuchs, wo sich der Kümmel erfahrungsgemäß am stärksten ausbreitet. Hier ist bei massivem Auftreten ein Mulchen bei zehn bis 15 Zentimetern Wuchshöhe zur Förderung der oft durch Lichtmangel unterdrückten Gräser sinnvoll.
Chemisch wäre der Einsatz von kleeschonendem Harmony (1 g/10 l zur Punktbehandlung oder 30 g pro Hektar bei einer Flächenspritzung) möglich. Damit kann eine etwa 50- bis 70-prozentige Teilwirkung erreicht werden. Wichtig ist dann eine Nachsaat mit baldigem Schröpfschnitt, welcher der jungen Nachsaat mehr Licht verschafft.
Ähnlich wie der Wiesenkümmel verhält sich der Roßkümmel (Oenanthe spree), auch Wasserfenchel genannt. Der Rosskümmel ist besonders auf feuchten, überstauten Weiden (Gleye, Pseudogleye) anzutreffen. Eine Entwässerung wäre daher (sofern möglich) überlegenswert. Obwohl der Rosskümmel durch seinen Gehalt an Harzen und ätherischen Ölen einen scharf aromatischen Geruch aufweist, wird er von den Tieren im jungen Zustand noch gern gefressen, kann aber bei größeren Mengen die Ursache von Magen- und Darmentzündungen bzw. in weiterer Folge sogar Lähmungen sein.
Die langen Wurzeln sind sehr widerständig
Der Giersch (auch Geißfuß oder Erdholler genannt) gedeiht vor allem in frischen, feuchten Wiesen bzw. Weiden, insbesondere in Waldnähe. Das Kraut ist wie andere Doldenblütler ein Platzräuber und wird wegen seines Gehaltes an ätherischen Ölen vom Tier selbst im jungen Zustand nicht gern gefressen. Der Gierschwuchs wird besonders durch lückige Bestände und Beschattung sowie auch durch einseitige Überdüngung mit Gülle gefördert. Seine langen, queckenartigen und unterirdischen Ausläufer machen eine Bekämpfung besonders schwierig.