Bio-Wintereinkorn (Triticum Monococcum)
Einkorn ist in den letzten Jahren vermehrt ins Gespräch bei Konsumenten und Konsumentinnen gekommen. Sogenannte „Urgetreidesorten“ punkten mit Unverfälschtheit, wertvollen Inhaltsstoffen wie Carotin, wertvollen Aminosäuren und köstlichem Geschmack.
Einkorn wurde schon 6.700 Jahre v.Chr. in Jericho angebaut, woher die ältesten beglaubigten Funde von domestiziertem Einkorn stammen. Neben Emmer und Dinkel sowie Erbsen und Linsen zählte es zu den wichtigsten Kulturen bis ins 20. Jahrhundert, wo es durch den Anbau von Weizen nahezu bedeutungslos wurde. Auch bei der steinzeitlichen Gletschermumie "Ötzi" wurden Reste von Einkorn gefunden.
Standort
Einkorn ist relativ anspruchslos, was die Qualität des Bodens angeht. Auf sehr sandigen Böden ist der Ertrag jedoch oft sehr gering. Der Anbau ist auch als Sommerung möglich!
Sorten
Beim Einkorn gibt es keine Sorten, da dieses Getreide nie züchterisch bearbeitet wurde, jedoch Herkünfte aus verschiedenen Regionen. Saatgut in Bio-Qualität ist bei der Saatbau erhältlich.
Aussaat
Angebaut werden Mitte bis Ende September 100 bis 130 kg Vesen (= Getreide mit Spelz) oder im Frühjahr ab Ende Februar 140 bis 160 kg Vesen, 300 bis 400 Körner pro m². Die Anbautiefe beträgt 2 bis 3 cm, es sollte unbedingt auf ein möglichst unkrautfreies Saatbett geachtet werden, da die Jungendentwicklung von Einkorn sehr langsam und somit seine Unkrautunterdrückung schwach ist. Auch Blindstriegeln ist hier von großem Vorteil, wenn Witterung und Bodenzustand es zulassen.
Fruchtfolge
Einkorn sollte unbedingt als abtragende Frucht in der Fruchtfolge angebaut werden, da es durch seine langen Halme bei zu viel Stickstoff zum Lagern neigt.
Unkrautregulierung
Nach dem Blindstriegeln kann Einkorn ab dem 3-Blatt-Stadium wieder gestriegelt werden, es hat eine sehr langsame Jugendentwicklung und schiebt die Ähren sehr spät. Einkorn ist relativ unempfindlich gegenüber Krankheiten. Die Wuchshöhe beträgt ca. 100 bis140 cm, die Halme sind jedoch relativ stabil und elastisch.
Ernte
Die Mähdreschereinstellung bei Einkorn ist ähnlich dem Dinkel, bei längeren Regenperioden kann die Ähre sehr brüchig werden. Der Ertrag beträgt ca. 1,5 bis 3 t/ha, die Schälausbeute nach dem Entspelzen ca. 60 %.
Besonderheiten
Einkorn enthält wertvolle Aminosäuren, Mineralstoffe und Carotinoide, die das Mehl leicht gelblich machen. Das Mehl kann für viele Backwaren verwendet werden, die Backqualität des Klebers ist jedoch nur mäßig. Ebenso können Nudeln und Einkornreis (geschliffenes Einkorn) aus dieser Getreideart hergestellt werden.
Vermarktung
Einkorn ist eine ideale Getreidesorte für die Direktvermarktung, ansonsten sollte es nur mit Vertragsanbau angebaut werden, da der Absatz im Handel als eher schwierig zu beurteilen ist, und eine Ausweitung der Anbauflächen sich stark auf die Preisentwicklung auswirken
kann.
Quellen:
Eigene Erfahrungen
Erfahrungen von Landwirtinnen und Landwirten
Eigene Erfahrungen
Erfahrungen von Landwirtinnen und Landwirten