Grünland-Praxistag im Bezirk Braunau
Am 12. September veranstaltete die BBK Braunau einen Praxisnachmittag zum Thema Wiesensanierung und klimafittem Grünland statt. Nach einem kurzen fachlichen Input zum Thema Wasserbedarf, Anpassungsmöglichkeiten im Grünland an trockene Bedingungen sowie zur Grünlandsanierung mit dem Striegel, ging es im Anschluss ins Freie. Bei guten Bedingungen für eine Sanierung konnten sich die Teilnehmer selbst ein Bild über diese Technik machen.
"Problemgräser" als Platzräuber & starke Reaktion auf Trockenheit
In vielen Grünlandbeständen ist der Anteil an "Problemgräsern" erhöht. Die Gemeine Rispe oder auch das Flecht-Straußgras nehmen große Flächenanteile ein und reduzieren so den Ertrag und die Qualität des geernteten Grundfutters. Zusätzlich vermindern sie die Wirkung des wertvollen Wirtschaftsdüngers. So auch auf der Demonstrationsfläche.
Hinzu kommt, dass die Artenzusammensetzung von ertragsbetont geführten Grünlandbeständen zumeist eher einseitig ist. Diese Bestände bestehen zu hohen Anteilen aus Raygräsern. Entsprechend stark fällt die Reaktion bei Trockenheit aus - verminderte Erträge und Trockenheitsschäden sind die Konsequenz.
Hinzu kommt, dass die Artenzusammensetzung von ertragsbetont geführten Grünlandbeständen zumeist eher einseitig ist. Diese Bestände bestehen zu hohen Anteilen aus Raygräsern. Entsprechend stark fällt die Reaktion bei Trockenheit aus - verminderte Erträge und Trockenheitsschäden sind die Konsequenz.
Im ersten Schritt wurden diese - für die Fütterung unproduktiven Gräser - mit dem Grünlandstriegel aus dem Bestand entfernt. Dabei gilt: je aggressiver und sorgfältiger desto besser! Möglichst wenig Gemeine Rispe oder Flecht-Straußgras sollen im Altbestand zurückbleiben. Das ausgerissene Material wurde geschwadet und mittels Ladewagen abgefahren.
Nach Abschluss dieser Arbeitsschritte muss unbedingt ausreichend offener Boden und Standraum für die Nachsaat vorhanden sein. Oft offenbart sich erst dann, welches ungenutzte Potential an Standraum und damit auch an Ertrag in einer Fläche steckt.
Nach Abschluss dieser Arbeitsschritte muss unbedingt ausreichend offener Boden und Standraum für die Nachsaat vorhanden sein. Oft offenbart sich erst dann, welches ungenutzte Potential an Standraum und damit auch an Ertrag in einer Fläche steckt.
Der Striegel arbeitet selektiv – welche Vorteile bringt das?
Ein großer Vorteil einer Sanierung mit dem Grünlandstriegel ist die selektive Arbeitsweise dieses Gerätes. Während die problematischen Pflanzen gezielt entfernt werden, verbleiben die hochwertigen Pflanzen als Altbestand auf der Fläche. Zumeist haben sich diese über viele Jahre am Standort etabliert und können gut mit den lokalen Bedingungen umgehen. Bei einer Grünlanderneuerung durch Umbruch mittels Fräse oder ähnlichen Geräten geht dieses Potential unwiederbringlich verloren. Zudem ist zu bedenken, dass durch die Bodenbearbeitung große Mengen an CO2 freigesetzt werden.
Futterpflanzen sollen die offenen Stellen schließen
Der geschaffene Standraum bietet gute Bedingungen neue, trockenheitstolerantere Futterpflanzen zu etablieren. In den abschließenden Arbeitsschritten wurden auf der Demonstrationsfläche drei unterschiedlich zusammengesetzte Mischungen ausgebracht und sorgfältig angewalzt. Die Mischungszusammensetzungen sollen eine verbesserte Trockenheitstoleranz während niederschlagsarmer Perioden gewährleisten. Nun heißt es abwarten.
Es bleibt jedenfalls spannend: einerseits wie sich die Fläche im Herbst entwickelt und andererseits wie sich die Mischungen im kommenden Grünlandjahr 2024 bei trockenen Bedingungen verhalten werden.
- Bei guter Entwicklung der Flächen soll im Frühjahr 2024 eine Folgeveranstaltung zum Thema Gülleausbringung folgen.