Augen auf beim Saatgutkauf

Die klare Empfehlung lautet, sich vor dem Saateinkauf gut zu informieren und sich vorab einige Fragen zu stellen: Welche Anforderungen stelle ich an mein Grünland im Hinblick auf Nutzungsintensität? Herrschen eher feuchte oder trockene Bedingungen vor? Geht es um eine Neuanlage oder eine Nachsaat? Was möchte ich am Grünland erreichen? All das soll jedenfalls Einfluss auf die Wahl der Grünlandsaatgutmischung haben. Ist auf dieser Basis eine Entscheidung gefallen, dann gilt es, diese beim Agrarhandel kundzutun und im Verkaufsgespräch auch dabei zu bleiben.

• EU-Qualität

Diese Stufe stellt die absolute Basisqualität dar. Die Mischungszusammensetzung ist nicht geregelt. Die "Komposition" sowie die Bezeichnung der Mischung obliegt dem Produzenten. Welche Eigenschaften der Mischungskomponenten bei deren Auswahl im Vordergrund standen, bleibt für den Käufer bzw. die Käuferin aber im Verborgenen. Fünf Ampfersamen je 60 g Probenmenge werden toleriert.

• Marke Saatgut Austria

Saatgut Austria stellt die nächste Stufe in der Saatgutqualität dar. Die Mischungen sind an den Nutzungszweck angepasst (Feldfutter, Dauergrünland). Zusätzlich gibt es Saatgutmischungen für feuchte sowie trockene bis hin zu rauen Lagen. Mischungen dieser Qualitätsstufe entsprechen den gesetzlichen Mischungsrahmen nach dem Saatgutgesetz 1997. Auch hier werden bis zu fünf Ampfersamen je 60 g Probe toleriert.

• ÖAG-Qualität

Grünlandsaatgut in ÖAG-Qualität zeichnet sich durch zusätzliche Merkmale aus. Es stellt die höchste in Österreich erhältliche Qualität dar. Die ÖAG-Mischungen zeichnen sich durch ausgewählte Sorten mit besten Eigenschaften, sowie durch eine zweifache Kontrolle auf Ampferfreiheit (0 Ampfer/100 g Probe) aus. Es gibt Mischungen für alle Nutzungsintensitäten sowie für unterschiedliche Standortbedingungen. Zudem ist ein Mindestanteil an Saatgut aus österreichischen Vermehrungen enthalten.

Hochwertige Grünlandsaatgutmischungen bieten entscheidende Vorteile. Insbesondere Saatgut in ÖAG-Qualität sticht mit den oben genannten Punkten zusätzlich hervor. Ein möglicherweise günstigerer Preis von Basisqualität kann die Defizite in Sortenwahl und Mischungszusammensetzung nicht ausgleichen. Besonders am Dauergrünland entscheidet das verwendete Saatgut über die weitere Entwicklung in den Folgejahren - Ausdauer, Ertrag und Krankheitsanfälligkeit der Sorten sind dabei ausschlaggebende Faktoren.